Botrytis cinerea
Botrytis cinerea ist weltweit verbreitet, vor allem in feuchten und subtropischen Regionen. Er wächst bei Temperaturen zwischen 5 und 35°C mit einem Optimum bei 22-25°C. Im Innenraum ist Botrytis cinerea daher häufig zu finden und kann vor allem in feucht-warmen Räumen wie Badezimmer oder Sauna häufig anzutreffen sein. Für die menschliche Gesundheit stellt Botrytis cinerea vor allem durch sein hohes allergenes Potential eine Gefährdung dar. Der Kontakt erfolgt meist inhalativ über die Lunge, kann aber auch durch verschimmelte Speisen entstehen. Mycotoxine sind bisher keine bekannt. Da Botrytis cinerea zu Beginn einer Besiedlung nur durch sehr dünne, weiße bis gräuliche, luftig wollige Kolonien auftritt, wird sie zuweilen auch übersehen oder nicht als Schimmel erkannt. Im Außenbereich schwankt die Konzentration an Botrytis cinerea in der Luft mit der Jahreszeit. Allergiker sollten daher vor allem im Mai bis August feucht-warme Quellen wie Komposthaufen oder die Biotonne meiden. In dieser Zeit kann Botrytis cinerea bis zu 70% der luftgetragenen Schimmelpilzsporen ausmachen. Daher werden auch Obst und Gemüse im Sommer häufig von Botrytis cinerea befallen, welcher sich als sog. Grauschimmel über die Früchte legt. Insbesondere weiche Früchte und Gemüse mit hohem Wassergehalt wie Erdbeeren, Weintrauben, Kohl und Kopfsalat werden bevorzugt besiedelt. Für Weinfreunde hat Botrytis cinerea auch positive Eigenschaften: als Erreger der Edelfäule ist der Pilz Voraussetzung für Trockenbeerenauslesen. Später Befall im Jahr führt dazu, dass die Haut der Weinbeeren für Wasser durchlässiger wird. Die Folge ist, dass die Beeren eintrocknen und die Zuckerkonzentration des noch auspressbaren Saftes entsprechend steigt. Botrytis cinerea kommt sehr häufig in Farbanstrichen unter anderem auch von Gemälden vor. Er baut Cellulosebestandteile und Kohlenwasserstoffe ab und kann somit die Farben auf den Gemälden zerstören.
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