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Labor für Schimmelpilzdiagnostik
Alternaria sp.
Aspergillus sp.
Botrytis cinerea
Cladosporium sp.
Eurotium sp.
Penicillium sp.
Stachybotrys chartarum
Penicillium sp.

Penicillium sp.

Die Vermehrung von Penicillium erfolgt durch abgeschnürte Konidien (Sporen) die auf mehr oder weniger verzweigten Trägern sitzen. Da diese Form der Fortpflanzungsorgane an einen Pinsel erinnert wird Penicillium auch Pinselschimmel genannt. Penicillien sind vor allem in kühlen und gemäßigten Zonen verbreitet und ein wichtiger Bestandteil der Bodenflora. Sie gedeihen auf Obst (vor allem auf Zitrusfrüchten, Äpfeln und Pfirsichen), Brot, Käse, Mehl, Marmeladen und Fruchtsäften. Darüber hinaus findet man sie in feuchten, dunklen Weinkellern, auf Gartenerde und Laub, aber auch in Badezimmern, auf Wasserrohrleitungen, Gummidichtungen, Fensterbrettern, Tapeten, Matratzen und Polstermöbeln.

Viele bilden Mycotoxine und Antibiotika, einige Arten werden biotechnologisch genutzt.
Penicillium kann allergische Reaktionen wie z. B. Fließschnupfen, Husten, Niesanfälle, Nesselfieber oder Asthma auslösen (Schimmelpilzallergie), zu Mykosen führen sie selten.

Von wirtschaftlicher Bedeutung sind u.a. folgende Arten:

  • Penicillium camemberti
  • Penicillium chrysogenum
  • Penicillium expansum
  • Penicillium roqueforti
  • Penicillium verrucosum

 

 


Penicillium camemberti

Der Käseschimmel Penicillium camenberti bildet den weißen Belag auf Weichkäse vom Typ Camenbert oder Brie. Zur Herstellung dieser Käsesorten wird die Konidiensuspension der Kesselmilch zugesetzt. Weißer Schimmel auf anderen Käsesorten, vor allem im Haushalt ist mit Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit P. camenberti, der über Kühlschrankluft Käsebrett etc. übertragen wurde. Auf Käse wird Cyclopiazonsäure in so geringen Mengen gebildet, dass eine gesundheitliche Beeinträchtigung des Verbrauchers ausgeschlossen werden kann.


Penicillium chrysogenum

Peniciilium chrysogenum liefert die Kulturstämme für die Penicillinproduktion. Penicillin ist eines der ältesten verwendeten Antibiotika.  Eigentlich wollte der schottische Wissenschaftler Alexander Fleming im September 1928 Bakterien züchten. Doch er hatte unsauber gearbeitet und außer Bakterien wuchs auch ein Schimmelpilz auf der Petrischale. Das Experiment war missglückt, aber bevor Fleming die Schale wegschmiss, sah er sie sich genau an: Rund um die Schimmelpilze wuchsen keine Bakterien. Alexander Fleming fand heraus, dass der Pilz namens Penicillium chrysogenum einen "Schimmelsaft" absonderte, der Bakterien tötete. Penicillium chrysogenum bildet aber auch die Mycotoxine Ochratoxin A, Patulin und Penicillinsäure.



Penicillium expansum

Penicllium expansum kommt ubiquitär auf Lebensmitteln vor. Er verursacht bei Kern- und Steinobst die Braunfäule und schädigt nach Verletzung der Schale, z.B. durch Insektenstich oder Ernte, Tomaten und Gemüse im Lager oder Haushalt. Er zerstört Leder, Wandgemälde, Farben und ähnliche Materialien. Penicillium expansum scheidet Proteasen, Zellulasen, Lipasen und Amylasen aus und ist durch Säureausscheidungen an der Verwitterung von Sandsteine und anderen Mineralien beteiligt.

 

Penicillium roqueforti

Der Käseschimmel Penicillium roqueforti wird zur Herstellung von Blauschimmelkäse wie Roqufort, Gorgonzola oder Stilton verwendet. Seine Sporen finden sich häufig im Kühlschrank und können auf Brot, Fett Fruchtsäften, Flaschenkork (Korkgeschmack im Wein) etc. auskeimen. Als Toxine können Roquefortin A und B, Mycophenolsäure, Cyclopiazonsäure und Patulin gebildet werden. Die Mengen sind aber so gering, dass in keinem Fall eine Gesundheitsgefährdung des Verbrauchers in Betracht gezogen werden kann.


Penicillium verrucosum

Penicillium verrucosum ist ein häufiger Pilz auf Lebensmitteln tierischer Herkunft und auf Getreide. Er bildet die Mycotoxine Ochratoxin A und Citrinin. Penicillium verrucosum ist in unserem Klimabereich verantwortlich für das Vorkommen dieser Toxine in Futtergetreide und anderen einheimischen Futtermitteln.

 


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