Stachybotrys chartarum
Stachybotrys chartarum zählt zu den sog. Schwärzepilzen, da sich die Sporen und Teile der Hyphen durch Melanin-Einlagerungen braun bis schwarzbraun anfärben. Die relativ großen schwarzen Phialosporen sind in einer Schleimmatrix eingebettet und weisen daher eine schlechte Flugfähigkeit auf. Stachybotrys chartarum kann Mycotoxine aus der Gruppe der Trichotecene bilden. Diese können nicht nur durch Hautkontakt aufgenommen, sondern und vor allem über die Atemwege als toxinhaltige Stachybotrys-Sporen eingeatmet werden. Ein weites Spektrum von Symptomen können durch Trichothecene hervorgerufen werden: Kopfschmerzen, Schwindelgefühle Übelkeit, Konzentrationsschwächen, Müdigkeit, Haarausfall, grippeähnliche Symptome, Störung der unteren Atemwege (Bronchitis, Asthma, chronischer Reizhusten), Atembeschwerden, Hautreizungen, nässende Hautentzündungen, gerötete und geschwollene Gesichthaut, Augenbeschwerden, konstitutionellen Beschwerden (Grippegefühl, Muskelschmerzen, allgemeines Unwohlsein), Veränderung des weißen Blutbildes, Nasenbluten und sogar Lungenbluten. Bekannt wurde der Schimmelpilz durch die sog. "Cleveland Babys", von denen eines nachweislich aufgrund einer Vergiftung mit Stachybotrys chartarum starb. In diesem Falle konnten Sporen, die sonst nur sehr schwer in die Raumluft gelangen, durch eine Klimaanlage verbreitet werden und das Kind atmete größere Mengen davon ein. Der hohe Mycotoxingehalt der Sporen führte dabei zu den Vergiftungserscheinungen, die sich in Lungenblutungen äußerten.
Stachybotrys chartarum kann Zellulose abbauen und wird daher auf nassem Papier, Tapeten und Baumaterialien wie Gipskartonplatten gefunden. |